Still beobachtet er das Geschehen um sich herum. Eigentlich ja nichts Besonderes, aber genau das ist das Interessante daran. Wir denken uns nichts dabei, wenn wir spielende Kinder sehen, ein Auto, das bei Rot anhält und bei Grün weiterfährt, einen Hund, der im Gras herumschnüffelt, während sein Besitzer ihn frustriert zurückzieht. All das erscheint in unseren Augen so normal.
Wie Sherlock Holmes einmal zu Watson sagte: Man sieht, man beobachtet nicht. Wenn man aber beobachtet, wird es interessant. Man erkennt Gegensätze. Logik. Lustige Zufälle. Genau das tat er. Schließlich hat er nichts anderes zu tun. Er verbringt seine ganze Zeit damit, die Welt zu beobachten. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Obwohl er immer fast am selben Platz ist, entdeckt er stets Neues. Wenn er doch etwas zur Seite rücken muss, sieht er eine ganz neue Welt durch seine, wortwörtlich, ganz neue Sicht der Dinge.
Manchmal hat er das Bedürfnis, den Menschen mitzuteilen, was in ihm vorgeht. Doch dann würde er die einzige unsichtbare Trennwand zwischen ihm und den anderen zerstören. Das will er nicht, er kann es nicht. Er bleibt in seiner eigenen kleinen Welt.
Der Stein genießt seinen Alltag.
Douaa Malahefji, 9a (Schuljahr 2021/22)