… die Ritter des alten Japans?
Ungefähr vom 12. bis zum 18. Jahrhundert prägten die Samurai den Alltag der Japaner und waren die Beschützer und Krieger ihres Landes.
But first things first: Was ist ein Samurai?
Als Samurai (in Japan auch: Bushi, Buke = Krieger, früher: Saburai = Beschützer) wurde ein japanischer Krieger bezeichnet, der seinem Shogun (= großer, führender General) diente. Daher wird die Bezeichnung ,,Samurai“ auch mit ,,Diener“ oder ,,Begleiter“ gleichgesetzt.
Da im Kaiserreich die Wehrpflicht abgeschafft wurde, bildete man Bürger zu Kriegern aus, um das Land Japan zu verteidigen und zu beschützen. Die nächsten Samurai wurden in sogenannte Samurai-Familien geboren und dienten dem örtlichen Daimyō (= Lehnsherr), der über die jeweilige Provinz herrschte.
Und was macht ein Samurai, der keinen Daimyō mehr hat?
Dazu kann es zum Beispiel kommen, wenn der Herr stirbt, seines Amtes enthoben wird oder den Samurai gar verstößt. Der Ronin (= herrenloser Samurai) wurde als ehrenlos angesehen und verlor all seine Privilegien. Sogar das Familienwappen, das an seinem Kimono zu sehen war, wurde ihm entzogen. Es war ein Brauch, Seppuku (= rituellen Selbstmord) zu begehen, doch dies passierte tatsächlich selten. Stattdessen zog der Samurai durchs ganze Land auf der Suche nach einem neuen Herrn oder schloss sich mit anderen herrenlosen Samurai zu Banden zusammen, die es auf Diebstahl und Unruhe abgesehen hatten.
Alles ja schön und gut, aber was hat es mit dem Ehrenkodex auf sich?
Von den Samurai wurde verlangt, sich an die sieben Tugenden zu halten: Aufrichtigkeit, Mut, Güte, Höflichkeit, Wahrhaftigkeit, Ehre und Treue. Diese Zusammenstellung wurde erst um das 17. Jahrhundert schriftlich verfasst und als Bushidō (= Verhaltenskodex) bekannt-gegeben. Man konnte aber nicht behaupten, dass sich jeder Samurai daran hielt …
Ein Samurai sollte außerdem den rituellen Selbstmord begehen, wenn er in Ungnade gefallen war oder zur Todesstrafe verurteilt wurde, um zu bezeugen, dass er ehrenhaft ist.
Und die Waffen der Samurai?
Haben sie etwa waffenlos gekämpft?
Unter anderem, ja! Die Samurai haben mit Pfeilen, verschiedenen Schwertern und auch waffenlos gekämpft. Das bekannteste Schwert ist das Katana, ein Langschwert das ausschließlich von Samurai getragen werden durfte. Die Klinge ist so scharf, dass ein erfahrener Samurai damit ein Körperteil, wie etwa einen Arm, mit einem Hieb vom Körper trennen konnte. Es gibt aber auch das Wakizashi, ein Kurzschwert, das auch von angesehenen Bauern, Ehrenleuten oder Händlern getragen werden durfte. Wenn ein Gegner aus einer gewissen Entfernung angreifen wollte, kamen der Pfeil und Bogen zum Einsatz. Dies war eine beliebte Waffe, denn die Schwerter wurden erst eingesetzt, wenn keine Pfeile mehr übrig waren oder wenn der Gegner nah genug war. Aber auch das Tai-Jutsu, der waffenlose Kampf, kam bei Gelegenheit zum Einsatz. Die Samurai wurden auf alle Situationen vorbereitet, um auch ohne Waffen, nur mit dem Körper, kämpfen zu können.
Gibt es heute noch Samurai?
Keine altmodischen Kriege, keine altmodischen Krieger, oder? Das stimmt nur teilweise. Zwar, sieht man heutzutage keine Samurai mehr, die sich durch Teeläden und Bambuswälder tagein, tagaus durchkämpfen, aber einige Traditionen und Gebräuche sind nichtsdestotrotz geblieben. Das Bushidō zum Beispiel: Dieser Ehrenkodex hat sich in Japan weiter verbreitet und lässt sich bei vielen Angestellten wiederfinden. Auch im Kampfkunstunterricht wird das Verhaltens-kodex als Grundlage verwendet, die jeder Kampfsportler kennt. Apropos Kampfkunst: Viele Kampfkünste stammen von der Ausbildung der Samurai, wie zum Beispiel das Kendō, die moderne Art des ursprünglichen Schwertkampfes. Allgemeiner: Das Kenjutsu. Es umfasst alle japanischen Kampfkünste mit der Schwertfertigkeit und wurde von den Samurai, wie schon genannt, viel und intensiv angewandt. Auch das Jiu Jitsu, die von den Samurai stammende Kampfkunst, bei der man sich waffenlos selbstverteidigt. Und Kyūdō? Die japanische Kampfkunst des Bogenschießens, die seit dem 16. Jahrhundert ausgeübt wird, existiert auch heute noch. Es gibt unzählige Kampfsportarten, die seit Jahrhunderten bis heute noch gelehrt und gelernt werden.
Im Großen und Ganzen steckt also doch noch ein gewisser Teil der Samurai-Zeit in den heutigen Generationen.
Douaa Malahefji, 10a (Schuljahr 2022/2023)
Quellennachweise:
https://kampfkunstwelt.com/samurai/
(zuletzt aufgerufen: 11.01.2022)
https://www.tessloff.com/was-ist-was/geschichte/geschichte/japan-das-ende-der-samurai.html
(zuletzt aufgerufen: 11.01.2022)